

Ist es Ihnen vielleicht auch schon aufgefallen? Mehr und mehr Erwachsene sehen in Brett- und Kartenspielen mehr als nur Zeitvertreib oder Ablenkung vom Alltag, vielmehr wird das Spielen zum echten Hobby erkoren. Ein Indiz dafür ist der Umstand, dass aktuell mehr Spiele für Erwachsene als für Kinder gekauft werden. Dieser Trend zeigt sich klar und deutlich einerseits bei den Spielefesten, andererseits bei den Angeboten im Fachgeschäft. Somit steht ein Umbruch vor der Verlagstür – einerseits müssen neue Themen gefunden, andererseits die Zielgruppe und deren höherer Anspruch befriedigt werden. Dafür fließen mehr Münzen ins Verlagssäckel - vorausgesetzt, man trifft den Nerv des Zeitgeistes.
Überraschend ist dieser Umbruch nicht, sieht man sich an, wie sich die Gesellschaft rund ums Spielen über die letzten Jahrzehnte bis heute entwickelte. Wenn gegenwärtig selbst 10-jährige im Schnitt erschreckende € 170 im Jahr für sogenannte In-Game-Käufe in Online-Games berappen und die Games an sich bereits bis zu € 100 kosten können, warum sollte dann nicht auch die ältere Generation, die wir Kidults nennen wollen, Geld in die Hand nehmen, um ihrem neuen Hobby zu frönen? Eben!
Wie jedes Jahr im Dezember, warten wir ungeduldig auf Weihnachtsbaum, (überzuckertes) Weihnachtsgebäck und großzügige Geschenke, die die Augen von Kindern und Kidults wie große Suchscheinwerfer leuchten lassen. Die Auswahl an Brett- und Kartenspielen, wie nicht anders zu erwarten, ist auch diesmal wieder reichlich. Ein Blick in unser Heft und in unsere Online-Ausgabe sollte als Beweis genügen und lädt zum vorweihnachtlichen Schmökern ein.
Apropos Schmökern. Rainer Buland stellt in seiner Rubrik ein Sachbuch vor, das an all jene „Danke!“ sagt, die dem Werdegang des Spiels hilfreich zur Seite standen und in ausführlichen Interviews darüber erzählen. Und passend dazu, wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass unser Richard, guter Geist der Gestaltung von frisch gespielt, seinen neuen Wiener Jahrhundertwende-Roman Azadeh veröffentlich hat. Thomas drückt ihm jedenfalls die Daumen, dass es ein Bestseller wird.
Bestseller sind auch im Trend, vor allem wenn es um Partyspiele geht: einfach zu verstehen, in größerer Runde zu spielen und am Ende winkt der Lachanfall. Seit den unseligen Pandemiezeiten, haben wir beinahe vergessen, wie wohlig warm es sich in der Gemeinschaft anfühlt. „Nur dort ist der Mensch ganz Mensch, wo er spielt“, wusste bereits Schiller.
In diesem Sinne wünschen wir fröhliche Weihnachten und verspielt-kindliche Feiertage.
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